Was ist im letzten Jahr in der Abteilung Faustball passiert?
Diese spannende Frage stellte sich auch den Verfassern dieser Zeilen, denn nichts verwischt schneller als die Erinnerung. Nach dem Aufstieg der 1. Herren im März in die SH-Liga in der Halle spielten wir auf dem Rasen mit zwei Herrenteams in der Bezirksoberliga.
Team eins machte mit einer erneuten Steigerung da weiter, wo auf dem Linoleum aufgehört wurde. Mit einer lupenreinen Weste mit 14 Siegen bei lediglich 4 Satzverlusten konnte man die Liga klar dominieren und auch auf dem Rasen in die höchste Landesklasse aufsteigen. Sehr gut zu sehen war die Entwicklung vom Kopf her, der bei einigen engen Partien dann doch den Ausschlag für unser Team gab, obwohl es mit einem Durchschnitt von 18 Jahren doch deutlich das jüngste Team in der Klasse war. Genau an das andere Ende der Tabelle verschlug es Team 2. Dieses Team besteht eher aus Oldies und spielte mit weiblicher Unterstützung. Man verlor nie eklatant, aber es gab auch nicht viele Chancen auf Siege. Die drei Satzgewinne waren dann die einzige Ausbeute. Der Wille, alles zu geben, war in der Truppe aber hervorragend. Auch als der Abstieg schon längst feststand, kämpfte das Team immer weiter.
Unser Frauenteam spielte in der Bezirksoberliga Nord, also bei den Teams nördlich des Kanals mit, da es im Süden der Zeit keine Frauen-Staffel gibt. Hier findet man Teams auf Augenhöhe und so konnten aus 10 Spielen vier Siege herausgespielt werden. Vielleicht hätte es auch noch der ein oder andere Sieg mehr werden können, aber am Ende mussten wir mit Platz vier im Sechserfeld zufrieden sein. In der Hallenrunde trat unsere reine Frauenmannschaft vorerst zum letzten Mal an, am ersten Spieltag leider krankheitsbedingt gar nicht, am Ende konnten lediglich zwei Sätze gewonnen werden, was den Trainingsrückstand deutlich wiederspiegelte. Im kommenden Sommer 2019 kann wegen zu enger Personaldecke kein komplettes Team gestellt werden. Sollten sich hier jedoch weitere Spielerinnen aktivieren lassen, könnte man im Winter 2019/20 wieder antreten.
Da uns zwei Spielerinnen durch Auslandsaufenthalte fehlen, trainieren und spielen derzeit noch 4 aktive weibliche Spielerinnen von 17 bis 49 Jahren regelmäßig in unserer Sparte und suchen dringend Verstärkung, damit sie nicht nur bei den Männern oder Mixed spielen müssen.
Die zweite Herrenmannschaft war in der Bezirksoberliga unterwegs und konnte dann doch wieder das Punkten lernen. Am Ende reichte es zu 6 Punkten und somit zu Platz 8 im Achterfeld. Das heißt zwar auch hier Abstieg, war aber schon bedeutend besser, als im Sommer.
Die erste Herrenmannschaft durfte in der SH-Liga ran und musste die Erkenntnis gewinnen, dass die Erfahrung gegen bekannte Teams in der Bezirksoberliga nicht dazu führt, dass man gegen die Teams eine Klasse höher bestehen kann. So fiel es dem Team von Beginn an -neben einer gehörigen Portion Pech- schwer, die Erfahrung der Gegner in dieser Liga zu „lesen“. Erst am letzten Spieltag platzte der Knoten und mit zwei Siegen aus drei Spielen (u.a. gegen den Meister aus Uetersen) konnte man zeigen, dass man in der Liga eigentlich richtig aufgehoben ist. Nun geht es also erst einmal wieder einen Schritt zurück, wir glauben aber, dass die Jungs bald wieder in der höchsten Landesklasse vertreten sein werden.
Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte nahm zu Hallensaison 2018-19 ein Mixed Team mit immer mindestens 2 Frauen an der Punktrunde teil. Dieses Team entstand durch die Not der fehlenden Möglichkeiten für unsere leistungsorientierten Mädels und Frauen eine Mannschaft zu finden. Doch gleich zu Beginn der Saison verletzte sich Anjana, dass Sie in der Saison lediglich zur Landesmeisterschaft im März wieder fit wurde. Die anderen 6 fühlten sich in dieser Mixed-Staffel Süd sehr wohl. Das Teilnehmerfeld war sehr ausgeglichen, am Ende konnten wir uns jedoch mit Platz 2 von 7 für die Landesmeisterschaft qualifizieren. Hier wurden wir aber von einer erheblichen Regeländerung überrascht, dass der Angriff nicht mehr funktionierte, so sprang am Ende Platz 5 im Land heraus. Da wäre unter anderen Bedingungen sicherlich viel mehr drin gewesen.
Im älteren Jugendbereich haben wir damit zu kämpfen, dass die Gegner durchaus im Herrenbereich schon höherklassig spielen und auch im Training eine ganz andere Belastung fahren, während die schwächeren Gegner schon nicht mehr dabei sind. Unsere beiden U18er-Teams gingen mit unterschiedlicher Erwartung in die Rasensaison. Team eins verdaddelte den ersten Spieltag mit drei Niederlagen und musste sich im weiteren Verlauf der Saison nur gegen den Meister aus Lola geschlagen geben. Somit konnte der Vize-Landesmeistertitel noch erspielt werden. Team zwei ist schon ein wenig jünger und hat andere Ziele. Qualität ist schon vorhanden und dennoch konnte man nach dem unerwarteten Sieg im Vereinsderby zum Saisonauftakt nicht mehr punkten. Irgendwie stimmt das Mannschaftsgefüge da nicht so ganz. In der Halle spielten wir mit einem Team in der Altersklasse U18. Wieder verschliefen wir den ersten Spieltag total, konnten in der Rückrunde den Kraftakt aus der Feldrunde fast wiederholen. Am Ende fehlte ein Satz, der zwischen dem Vizemeister und uns als Tabellenviertem lag.
Da wir die Deutschen Meisterschaften im September mit diesmal 20 Mannschaften (10 männlich / 10 weiblich) ausrichteten, war das aus Qualifikationssicht aber nicht so schlimm. Bei der DM spielten wir mal wieder unseren Stiel. Am Samstag waren wir zu aufgeregt und am Sonntag lief es dann. So kam einmal wieder ein guter Platz 8 bei einer DM heraus.
Im U16er-Bereich waren wir auf dem Rasen im Achterfeld gut unterwegs. Zwar gelang es nicht, gegen den Meister aus Lola zu bestehen, aber den Rest des Feldes behielt man im Griff. Der Vizelandesmeistertitel reichte dann als Qualifikation für die DM in Hohenlockstedt. Hier wollten wir eigentlich gut in der oberen Hälfte der 24 Teams mitspielen, verschliefen den Samstag aber ein wenig. So holten die Jungs aus dem Sonntag das Optimum und mit Platz 7 am Ende auch noch eine sehr gute Platzierung heraus.
In der Halle neu aufgestellt hatten unsere U16 Jungs mit einem sehr kleinen Spielerkader zu kämpfen. Der mangelnde Konkurrenzdruck führte dazu, dass man nicht immer das Optimum erreichen konnte. Am Saisonende konnte man zumindest punktgleich mit dem Tabellenzweiten abschließen, hatte aber deutlich weniger Sätze auf dem Konto.
Bei den U14ern waren wir mit einem weiblichen Team vertreten. Unsere Mädels sind immer mit Herzblut dabei. Technisch sind wir deutlich hinter der Konkurrenz hinterher, aber der Einsatz stimmt fast immer. Am Ende nützt das zu selten etwas, so dass im Sommer lediglich die rote Laterne im Siebener Feld heraussprang. In der Hallensaison zeigten sich die ersten Erfolge durch das zwischenzeitlich angehobenen Trainingsniveau. Im Achterfeld gelangen doch einige Siege, so dass man mit Platz sechs einen Achtungserfolg erzielen konnte.
Unsere U16 Mädels bestehend aus 95 % der weiblichen U14 traten zum ersten Mal an und waren somit auch das vermeintlich jüngste Team in dieser Staffel der wU16 in der Halle. Es konnten keine Spiele gewonnen werden, aber viele Momente erzeugt werden, die zur Motivation des gesamten Teams führten. Gute Spielzüge entstanden und die Mädels zeigten, dass sie mit dem schwereren Ball manchmal besser klarkommen als mit dem leichten Ball der U14.
Bei den U12ern waren wir auf dem Rasen in der Mixed-Runde aktiv. Zu Saisonbeginn konnte man gegen die beiden späteren Tabellenführer nichts holen, steigerte sich aber im Laufe des Sommers deutlich. Die Feldgröße war für unsere Fähigkeiten wie geschaffen und fast hätten wir noch den Vizemeistertitel geholt. Platz 3 hatte aber vorher auch keiner so richtig auf dem Zettel. In der Halle fehlte uns oft ein wenig das Glück. In fast allen Begegnungen waren wir dran, zu oft musste wir aber die Punkte an den Gegner geben. Mit Platz fünf im Achterfeld können wir diesmal zufrieden sein. Im kommenden Sommer soll die Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft angegangen werden, dazu muss mindestens Platz 2 im Land her.
Bei den U10ern haben wir auf dem Rasen zehn Gegner gehabt. Gegen die drei Spitzenteams konnten wir gut aussehen, aber wieder nicht punkten. Platz vier in dieser sportlich gut ausgestatteten Liga ist aber dennoch ein toller Erfolg. In der Halle sind wir mit zwei Teams unterwegs. Unser Topteam konnte in der Qualifikationsgruppe zur Landesmeisterschaft mit Platz 2 ein Top-Ergebnis erzielen und strebt nun bei der SH-Meisterschaft zumindest den dritten Platz an.
Das zweite Team ist deutlich jünger und schlägt sich tapfer. Der Altersunterschied ist aber eben oft entscheidend und so reichte es deutlich nicht für die TOP 6. In der Trostrunde wollen die Kids noch einmal zeigen, was geht.
Die U8er spielen auch im Sommer auf dem Linoleum. Ende der Saison fingen wir uns eine unnötige Niederlage gegen ein Kellerkind, was uns die Qualifikation für die Runde der TOP 3-Teams kostete. In der Runde um Platz 4 bis 6 spielten wir uns den Frust von der Seele und konnten mit zwei deutlichen Siegen unter Einsatz aller Spielerinnen und Spieler das Tagesmaximum erreichen. In der Halle verschliefen wir den Saisonauftakt ein wenig, steigerten uns danach aber immer weiter. Vor dem letzten Spieltag ist von Platz 2 bis Platz 5 noch alles drin, die Tendenz steht aber auf Platz vier.
Für unsere Landesauswahlmannschaften stellten wir in diesem Jahr nicht so viele Spieler, wie in den Vorjahren. Durch unser Altersklassenloch hatten wir bei den jüngeren Jahrgängen der U14 niemanden am Start. Bei den älteren Jahrgängen ist uns die Konkurrenz doch ein wenig enteilt, so dass wir lediglich Felix von Seelen (U18), Omar Laichaoui (U16+U18) und Melf Nürnberger (U16) abstellen durften. Omar und Melf kehrten mit dem zweiten Platz auf von der inoffiziellen DM der U16 Landesauswahlmannschaften aus Veitsbronn zurück.
Auf diversen Turnieren waren wir zu Gast. Das ehemalige Highlight für die Erwachsenen-Faustballer in Thale hat doch ein wenig an Strahlkraft verloren und so konnten wir mit Mühe und Not noch einmal ein Team in den Harz senden.
Besser ist der für uns als Jugendevent festgelegte Wedding Cup in Berlin. Der Transport von 30 und mehr Jugendlichen nach Berlin ist immer wieder eine Herausforderung. Das Wochenende dort aber immer wieder ein spektakuläres Wochenende. Unsere U18 Mädels haben zwar nicht am Punktspielbetrieb im Sommer teilgenommen, aber dort noch einmal gespielt und den 2. Platz im 11er Teilnehmerfeld der U18 geholt! Am Vortag sogar den Turniersieg der Frauen Bezirksliga im Feld der 16 Mannschaften. In der Freizeit-Klasse, sind unsere 2 Teams zum ersten Mal in Berlin angetreten und konnten auch da den Turniersieg mit Team 2 feiern.
Im Sommer haben wir im kleinen Kreis ein Revival des Jedermann-Turnieres organisiert. Die teilnehmenden Teams waren gut dabei. In der Halle versuchten wir dann erstmals mit Jedermännern und -frauen auf dem Kleinfeld etwas auf die Beine zu stellen. Da ist aller Anfang schwer, aber vielleicht entwickelt sich da etwas.
Unser größtes Highlight im Sommer 2018 war wohl der Segeltörn der ausscheidenden Jugend-Faustballer auf dem Ijsselmeer in Holland. Es war symbolisch dafür gedacht, dass nun die Kids der ersten Generation vom Neubeginn der Faustball-Jugendarbeit im Jahr 2004, die immer noch dabei sind, den Jugendbereich verlassen und jetzt nur noch im Erwachsenen-Bereich spielen dürfen.